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Künstler: Neaera

Album: The rising tide of oblivion

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Where submission reigns

Autor: Markus

Neaera haben letzten Monat beim Münster Metal Mayhem Festival einen mehr als ordentlichen Auftritt hingelegt, der das Potential dieser Combo deutlich zu Tage treten ließ und den Verfasser dieser Zeilen entschieden dazu nötigte, sich das Debutalbum der sympathischen Kapelle zu besorgen. „The rising tide of oblivion“ heißt das gute Stück  und fand nach einer nahezu ewig anmutenden Wartezeit von zweieinhalb Wochen schlussendlich doch noch den Weg in meinem Briefkasten. Live ließen die Münsteraner schon erahnen, dass sie extrem eingängige und hochexplosive Stücke komponiert haben, was der Metal Blade Neuling aber auf Album Numero Uno zu leisten im Stande ist, lässt einem glatt die Spucke wegbleiben. Die in der Schnittmenge aus hochmelodischem Deathmetal und Hardcore jüngerer Machart anzusiedelnden 13 Songs überzeugen bereits während des ersten Hördurchlaufs derart, dass man vor Freude in die Luft springen möchte.

Die mit einer 45minütigen Spielzeit ausgestattete Scheibe fasziniert zu jeder Sekunde durch enormen Ideenreichtum, stilvolle Arrangements, großartiges Gitarrenspiel und eine druckvolle Produktion von Meister Andy Classen himself. Da die Kompositionen sehr detailverliebt daherkommen, ist die Langzeitwirkung der Platte ebenfalls beachtlich. Gegenüber anderen Bands aus diesem derzeit sehr stark beackerten Genre, warten Neaera mit einem deutlich höher gewichteten Death Metal Anteil auf, was den Jungs nicht nur bei mir einiges an Symphatiepunkten einbringen dürfte. Beispielsweise geht man um einiges heftiger als die mit Sicherheit als Einflussgröße zu nennenden  Heaven shall burn vor, beherrscht es aber in vorzüglicher Manier, immer wieder melodiöse Parts in die Songs einfließen zu lassen, die einen hohen Wiedererkennungswert der Stücke gewährleisten. Der äußerst intensiv dargebotene Kreischgesang von Frontröhre Benny Hilleke wird gelegentlich durch tiefe Growls ergänzt, was dem Sound der Truppe einen frischen Anstrich verleiht und an die genialen The Black Dahlia Murder erinnert, auch wenn man in anderen Geschwindigkeitsregionen wie die Amis unterwegs ist.

Textlich gehen Neaera gezielt gesellschaftskritisch vor, was umso mehr beeindruckt, wenn man bedenkt, wie viele Kapellen mit absoluten Nonsens -Texten aufwarten. Beispielsweise ist der Opener „The world devourers“ nicht nur ein musikalischer Gourmet-Happen aller erster Güteklasse, sondern wartet auch mit interessanten Lyrics auf, in denen überdeutlich Kritik an sinnloser Gewalt geübt wird. Neben diesem geradezu göttlichen ersten Track des Albums, müssen außerdem das supereingängige „Walls instead of bridges“ und das phantastische „Where submission reigns“ als Anspieltipps herhalten. Im Endeffekt ist es jedoch relativ schnuppe, welche Songs man sich herauspickt, beeindrucken können ausnahmslos alle Kompostionen. Während der Titel „Bester Newcomer 2005“ wahrscheinlich ohnehin an Neaera vergeben werden muss, frage ich mich überdies ernsthaft, welche stilistisch ähnlich gelagerte Kapelle überhaupt in diesem Jahr in der Lage sein soll, gegen „The rising tide of oblivion“ anzustinken. Neaera eilen schon jetzt einem Großteil der nationalen und internationalen Konkurrenz um mehr als nur eine Nasenlänge voraus. Ganz großes Debutalbum.

 

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